Kauft die Dillinger Tafel auch Lebensmittel?
Die Dillinger Tafel gibt Lebensmittel an bedürftige Menschen aus. Kauft die Tafel die Lebensmittel zusätzlich ein?
Nein. Die Idee der Tafeln ist es, Lebensmittel, die an sich noch absolut brauchbar sind, aber von den Lebensmittelhändlern weggeschmissen würden, an die Menschen weiterzugeben. Der Deutsche Tafelverband hat in seinen Statuten aus gutem Grund festgelegt, dass die angeschlossenen Tafel keine Lebensmittel z.B. aus Spendenmitteln zukaufen dürfen. Dies hat mehrere Gründe:
Einerseits legen die Tafeln wert darauf, dass sie keinen Versorgungsauftrag im Sinne einer Absicherung des Existenzminimums haben, sondern nur die Lebensmittel als zusätzliche Unterstützung an bedürftige Menschen weitergeben, die ansonsten vernichtet würden. Die Existenzsicherung ist eine garantierte staatliche Aufgabe, die nicht durch "Armenspeisungen" ersetzt werden darf. Wir ermöglichen sozusagen finanzielle Spielräume für bedürftige Familien, in dem diese einige Euro bei den Lebensmitteln einsparen können, da sie ein paar der benötigten Lebensmittel bei uns bekommen. Dann bleibt beispielsweise etwas Geld für einen Ausflug der Kinder oder für Beschaffung eines kaputtgegangenen Haushaltsgeräts.
Weiterhin würden sich die Tafeln ja selbst schaden, wenn sie die Lebensmittel einkaufen würden bei den Lebensmittelmärkten. Der Anreiz nicht mehr marktfähige Lebensmittel den Tafeln zu überlassen würde dann ja letztlich entfallen. Die Grundlage der Tafeln würde in Frage gestellt werden.
Was macht denn die Dillinger Tafel dann mit den Geldspenden?
Der Betrieb der Dillinger Tafel und seiner insgesamt vier Ausgabestellen ist mit Kosten verbunden. Allein die Kosten der Fahrzeugversicherung für die beiden Kühlfahrzeuge belaufen sich im Jahr auf bald 3.000 €. Weitere Kosten entstehen durch den Transport, Lagerung, Haftpflichtversicherungen, Mieten und Raumkosten usw. Dafür werden sogar dringend Geldspenden benötigt, da diese Kosten nicht mit gespendeten Lebensmitteln bezahlt werden können. Daher sind wir sehr dankbar, dass uns die Bürgerinnen und Bürger neben Lebensmittelspenden auch Geld zukommen lassen.
Die Fragen beantwortete der Geschäftsführer des Caritasverbandes Dillingen, Stephan Borggreve.